Irgendein mehr oder weniger rätselhafter Mechanismus bringt (ehemalige) Linke immer wieder dazu, Idole der Bewegung öffentlich anzugreifen, vom Podest zu stürzen.
Nunmehr hat ein chilenischer Historiker, Victor Farías, den 1973 von einer rechtsextremen Militärjunta gestürzten Präsidenten Salvador Allende als Antisemiten und Nazi-Sympathisanten „demaskiert“. Arías, der am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin arbeitet, publizierte im März in Chile das Buch „Salvador Allende, Antisemitismus und Euthanasie“. Er untersucht darin die 1933 erschienene Dissertationsarbeit Allendes.
Nachforschungen ergaben, dass Arías, einst glühender Anhänger des sozialistischen Präsidenten, nicht nur mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten, sondern direkt mit Textverfälschungen arbeitet.